Das Geläute

...nach einem 1836 von Pfarrer Vogt angelegten Inventarium (ZASP 6/ Pfarrbeschreibung 1865) befanden sich damals in der Kirche eine Glocke, etwa 3 Zentner schwer, im Jahre 1791 gegossen von Jakob und Paul Klein von Ernstweiler, sowie eine zweite Glocke, etwa 2 Zentner schwer, im Jahre 1751 gegossen, wo und von wem unbekannt. Aus dem Jahre 1824 gibt es auch eine "Geläut-Ordnung" für die Gimsbacher Filialkirche (ZASP, 44/79), die notwendig geworden war, weil es oft zu Zwistigkeiten zwischen dem Kirchendiener, dem Lehrer also, und der Gemeinde gekommen war. Das Presbyterium faßte den Beschluß:

Der Kirchendiener hat zu läuten mit einer Glocke bei Anbruch des Tages, um elf Uhr vormittags und nach Untergang der Sonne an einem jeden Tage; als Zeichen zu einer jeden gottesdienstlichen Versammlung eine Stunde und zum zweiten Mal eine halbe Stunde vor dem Anfang derselben; während des Unser Vater, nach der Predigt in den Vormittagsgottesdiensten; nach erhaltener Anzeige von in der Gemeinde erfolgten Todesfällen unmittelbar vor dem Zusammenläuten aller Glocken; zur Versammlung am Sterbehaus bei Leichenbegräbnissen. Mit allen Glocken am Vorabend und Morgen aller Sonn-u. Feiertage; zur Versammlung zum Gottesdienste; nach erhaltener Anzeige von in der Gemeinde Gimsbach erfolgten Todesfällen; bei Leichenbegängnissen, sobald der Leichenzug am Sterbehaus aufbricht; bei Todesfällen in Matzenbach u. Eisenbach, sobald der Leichenzug das erste Haus in Gimsbach erreicht hat und so fort, bis nach der Beerdigung die Versammlung die Kirche betritt. In diesem Fall sollen aber die Kirchendiener aus demjenigen Orte, wo der verstorbene gewohnt hat, vier starke Schulkinder zur Hilfe beigegeben werden. Von einer ersten Neuanschaffung einer Glocke erfahren wir 1852. Damals war die kleinere der alten Glocken zersprungen und Glockengieser Lindemann aus Zweibrücken wurde mit dem Guß einer 5 Zentner schweren Glocke beauftragt. Die Kosten beliefen sich damals, einschließlich Transport und Aufhängung auf 425 Gulden. Die ältere der beiden heutigen Glocken wurde 1909 von der Firma Pfeiffer in Kaiserslautern gegossen ( Ton d ). Hinzu kam 1986 noch eine weitere Glocke, rund 2 Zentner schwer, gegossen von der Firma Bachert in Heilbronn ( Ton f ). Sie war eine Spende von Frau Anna Niebergall und ist als Taufglocke und als Ersatz für die im 2. Weltkrieg eingeschmolzene Glocke gedacht.

 

Auf der Vorderseite ist ein Symbol eingegossen, welches eine Ausdeutung des Apostolischen Glaubensbekenntnisses sein soll und Gott Vater (dargestellt durch das Auge Gottes im Blumen-u. Strahlenkranz), schließlich Christus (im xp Monogramm) und zwei aus dem Taufwasser aufsteigende Fische zeigt.
    
   


Neue Glocke (Taufglocke)

    


"Alte Glocke"

 

   
Glocken im Glockenstuhl

 

Quelle: Festschrift zur 675 Jahrfeier des Dorfes Gimsbach  u. 250 Jahre Kirche
             "Zwischen Glan und Potzberg", Dieter Zenglein, Dittweiler